Clopidogrel nach PTCA/ Stentimplantation
Wie lange Clopidogrel nach PTCA/ Stentimplantation?
Nach einer Stentimplantation ist in jedem Fall eine sogenannte duale Thrombozytenaggregationshemmung mit ASS (Acetylsalicylsäure) und Clopidogrel (Iscover, Plavix) erforderlich. Durch diese Kombinationstherapie wird das Risiko einer akuten Stentthrombose mit oft tödlichem Ausgang drastisch reduziert. Diese Therapie darf erst dann beendet werden, wenn der Stent endothelialisiert, das heißt eingeheilt ist. Gemäß allgemeinen Leistungslinien wird somit eine vierwöchige Therapie mit ASS und Clopidogrel empfohlen.
Während dieser Zeit birgt ein vorzeitiges Therapieende das Risiko einer akuten Stentthrombose mit letalem Ausgang von zirka 1 bis 3 %. Somit sollten keine operativen Eingriffe, die das Absetzen von ASS und Clopidogrel notwendig machen, durchgeführt werden. Im Zweifelsfall ist eine Rücksprache mit dem betreuenden Kardiologen zu empfehlen.
In einer Untergruppe der Patienten (z.B. Diabetiker, Patienten mit komplexen Stenosen und langen Läsionen) wird die Implantation eines medikamentenbeschichteten Stents ("Drug-Eluting-Stent", "DES", "DE-Stent") durchgeführt. Die Einheilung solcher beschichteter Stents ist deutlich verzögert um eine möglichst niedrige Re-Stenoserate zu erzielen. Daher ist es nach allgemeinen Leitlinien dringend empfohlen die Gabe von ASS und Clopidogrel deutlich länger durchzuführen. Hier wird eine Therapiedauer von mindestens 6, in den meisten Fällen 12 Monaten empfohlen. Auch eine kurzzeitige Unterbrechung der dualen Plättchenaggregationshemmung nach mehreren Monaten der Stentimplantation birgt nachgewiesenermaßen das Risiko einer akuten Stentthrombose mit teilweise tödlichem Ausgang.
Quellenangabe: S. Silber, M. Borgrefe, M. Böhm, H.M. Hoffmeister, R. Dietz, G. Ertl, G. Heusch: Der Kardiologie 2007 ("1" 84 bis 111")
Positionspapier der DGK zur Wirksamkeit und Sicherheit von medikamentenfreisetzenden Koronarstents (DES).